
im morgengrauen blühen rosen wie gebete am milden sternenhimmel alpträume fliehen stille verstummt frieden legt sich wie ein wohlgeruch über das land angst tanzt mit der hoffnung nach den liedern israels Bild: Manuel auf pixabay.de

im morgengrauen blühen rosen wie gebete am milden sternenhimmel alpträume fliehen stille verstummt frieden legt sich wie ein wohlgeruch über das land angst tanzt mit der hoffnung nach den liedern israels Bild: Manuel auf pixabay.de

die ferne flieht in mir neue ufer werden mein zuhause komm und lausche mit uns dem abschieds-chor des sommers Bild: Pexels bei pixabay.de

Meine letzte TagebuchNotiz hat mich dazu inspiriert, „Sanftmut“ als mein persönliches Jahreswort 2024 auszuwählen. Ein Jahr lang besonders nach Sanftmut fragen in dem, was mir begegnet. Diese Tugend von allen Seiten beleuchten. Sanftmut meditieren. In der Sanftmut wachsen. Sanftmütig werden. Texte und Erfahrungen sammeln. Mit Sanftmut Beziehungen pflegen und gestalten. Und was ist, wenn Sanftmut fehlt?
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„Die Einheit trägt bisweilen Trauer“, sagt Bischöfin Kerstin Fehrs im Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit im Hamburger Michel. Wie recht sie hat. Schon lange ist uns die Freude über die Wiedervereinigung vor 33 Jahren abhanden gekommen. Die Probleme im Einzelnen und vor allem die gespaltene Gesellschaft im Ganzen dominieren die Nachrichten. Manche sprechen gar von einer Gefahr für unsere Demokratie. Wieder sind die Brandstifter unterwegs. Die Verführer haben Kreide gefressen. Und selbst erfahrene Demokraten spielen mit der Angst der Menschen. Eine dummdreiste Strategie. Haben wir nichts anderes dem Populismus entgegenzusetzen als mit den Wölfen zu heulen?
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Am Abend lese ich in einer Meditation die letzten Worte des David von Menevia, Schutzpatron von Wales: „Tue einfache Dinge gut“. Könnte auch ein Motivationssatz aus unserer Zeit sein. Tue einfache Dinge gut. Ob mir das im Alltag gelingen wird?
Bild: Teresa auf pixabay.de

Ein neues Lieblingswort entdeckt: „Sanftmut“ – Zärtlich mutig sein. Anders als der Begriff der Barmherzigkeit (auch ein Lieblingswort von mir) geht es hier weniger um Innerlichkeit, sondern um die Frage: Wie kann ich mutig handeln und mich und die Welt verändern?
In der Bergpredigt werden die Sanftmütigen seliggepriesen. Auch Jesus selbst wird sanftmütig genannt.
Um das Leben zu bestehen, braucht es Mut. Viel sanften Mut. Entschlossenheit und Liebe. Ja, es braucht Sanftmut, um sich für die Demokratie und das Zusammenleben in Kirche und Gesellschaft einzusetzen. Wir dürfen darin nicht nachlassen oder uns zurückziehen. Wir dürfen den sanften Mut nicht aufgeben, gerade dann nicht, wenn die anderen laut schreien und sich in den Vordergrund drängeln. Wer sanftmütig ist, bleibt bei der Wahrheit und spielt nicht mit dem Feuer.
Barmherzigkeit und Sanftmut gehören zusammen. Wer beides kultiviert und sich zu eigen macht, überlässt sich der Weisheit und Stärke G:ttes. Der widersteht den falschen Propheten. Der Sanftmütige umarmt sein Leben freundlich. Die Sanftmütige baut mit an einer friedlichen und gerechten Welt.
Bild von Bronislaw Drozka auf pixabay.de