verbunden

ich bin
verbunden

mit den tränen
deiner liebe

mit dem blick
deiner sehnsucht

mit dem zweifel
deines glaubens

ich bin
verbunden

von herz zu herz
mit dir

27.02.2023
s | d

Von Raben und Krähen

In den letzten Tagen habe ich zwei Gedichte veröffentlicht – eines hier und das andere über WhatsApp-Status -, in denen als Leitmetapher der Rabe als Gegenpart zur Seele und zum Leben eine entscheidende Rolle spielt. Ich bin dann von verschiedenen Seiten angesprochen worden, warum ich den Raben als solches so negativ verstehe. Raben und Krähen gehörten zu den klügsten Tieren dieser Welt.

Gut, Wikipedia hat mir das dann auch bestätigt. Ich habe bei der Verwendung der Raben-Metapher eher an die Rabenmutter/die Rabeneltern gedacht, ein Schmähwort, das bereits 1350 in der deutschen Sprache verwendet wurde (auch das habe ich bei Wikipedia gelesen).

So gilt es, den Raben in meinen beiden Texten zu rehabilitieren. Und ich nehme mir die Freiheit, ein neues Wort zu erfinden, das es so noch nicht gibt: die Räbin. Das Wort bringt sehr gut das Bedrohliche des Mütterlichen, das ich meine, auf den Punkt.

Ich bedanke mich für die Rückmeldungen. Auch so stelle ich mir einen guten Dialog mit meinen Leserinnen und Lesern vor.

die räbin 1

deine liebe
eine fremde sprache

jeder blick
jedes wort
entzaubern
deine zuneigung

es bleiben
unsichtbare schläge
und fremdes masken-spiel

die räbin fliegt aufwärts
und landet tief unten

jetzt erst
werde ich frei

12.02.2023 (korrigiert am 23.02.2023)

s | d

Am Anfang

Wie kann ich anfangen? Und welches Thema lockt mir die passenden Worte hervor?

Ist das leere, weiße Blatt Papier (oder der leere Bildschirm) nicht das Schreckgespenst des Schreibenden? Ich blättere in meinem Ideen-Notizbuch und lese aufmerksam darin. Finde ich eine Spur, die ich heute weiter verfolgen möchte? Oder wird es etwas ganz Neues sein, das noch in meinen Gedanken schlummert?

Der erste Text für mein Fernstudium ist geschrieben. Es sind autobiografische Notizen. Manche Passage in diesem Lebenslauf ist sehr privat. Vielleicht kann ich Sie aber später einmal in einem literarischen Text erzählen. Und auch mein Lektor ist gefunden. Seine ersten Anmerkungen haben bereits Mut gemacht, weiter zu schreiben. Ich bin sehr gespannt auf unsere weitere Zusammenarbeit in den nächsten drei Jahren.

Eine Journalistin hat mich vor ein paar Tagen gefragt, warum ich dieses Fernstudium mache. Ich könne doch schon schreiben. Ja, das mag sein, aber ich möchte meine Kenntnisse verfeinern und von einem erfahrenen Autor lernen. Ich möchte noch mehr meinen eigenen Stil finden und mit Worten, Texten und Formaten experimentieren.

Ich werde weiter Gedichte schreiben. Und als ein Ziel für mein Fernstudium habe ich für mich formuliert, Erzählungen und Kurzgeschichten zu schreiben. Vielleicht entsteht dann daraus sogar ein Buch? Aber noch bin ich ganz am Anfang. Und am Anfang – vor jedem fertigen Text – steht für mich die Freude über das Spiel mit Worten. Zuerst in Gedanken. Und dann auch in Farbe auf dem weißen Blatt Papier.

s | d