
Nach einer Gewitter-Nacht aufgewacht mit Schmerzen unter der Bandage in der linken Hand (Sehnenscheidenentzündung). Und mit Sorge und Angst im Herzen: Die Machthaber von Russland und Nordkorea treffen sich und reden über Militärkooperationen. Nordkorea hat Munition und Waffen zu viel und braucht Unterstützung für sein Raketen- und Ernährungsprogramm. Für den Krieg in Europa verheißt das nichts Gutes. Wird Putin mutiger und den Krieg auf die NATO ausweiten? Weltkrieg war doch gestern – und morgen oder übermorgen wieder? Papst Franziskus spricht gestern von der „Kühnheit des Friedens“. Wir (die westlichen Gemeinschaften und jede und jeder Einzelne) haben es verlernt, den Frieden zu wagen. Viel zu schnell haben wir uns in den Kriegsmonaten mit den Waffen – und sei es zur Selbstverteidigung – abgefunden. Wir haben die Toten und die verschleppten Kinder beklagt, wir haben todbringende Waffen geschickt und unsere Gewissen reingewaschen. Wir haben schon lange den Frieden verlernt, ohne den es doch keine Zukunft gibt. Der Papst in seiner Friedensbotschaft: Es gelte „demütig und beharrlich an die immer offene Tür des Herzens Gottes und an die Türen der Menschen zu klopfen“.
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Nach dem Erdbeben in Marokko folgt die verheerende Sintflut in Libyen mit über 5000 Toten. Schon wieder so viel Leid und Verderben durch eine Naturkatastrophe. Ob Klimawandel oder nicht: ich erinnere mich heute an die Verse aus dem 19. Kapitel des 1. Buch der Könige:
(11) Der Herr sprach: Geh heraus und tritt auf den Berg vor den HERRN! Und siehe, der HERR wird vorübergehen. Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, kam vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht im Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der HERR war nicht im Erdbeben. (12) Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen.
Gott ist nicht im Erdbeben und auch nicht in der Sintflut. Gott begegnet den Menschen nicht mit Gewalt, sondern zärtlich. Nicht mit Tod und Zerstörung, sondern in Hoffnung und Leben. Aber Hoffnung fällt schwer in diesen Tagen.
(s j | d)