28.09.2023

Ein neues Lieblingswort entdeckt: „Sanftmut“ – Zärtlich mutig sein. Anders als der Begriff der Barmherzigkeit (auch ein Lieblingswort von mir) geht es hier weniger um Innerlichkeit, sondern um die Frage: Wie kann ich mutig handeln und mich und die Welt verändern?

In der Bergpredigt werden die Sanftmütigen seliggepriesen. Auch Jesus selbst wird sanftmütig genannt.

Um das Leben zu bestehen, braucht es Mut. Viel sanften Mut. Entschlossenheit und Liebe. Ja, es braucht Sanftmut, um sich für die Demokratie und das Zusammenleben in Kirche und Gesellschaft einzusetzen. Wir dürfen darin nicht nachlassen oder uns zurückziehen. Wir dürfen den sanften Mut nicht aufgeben, gerade dann nicht, wenn die anderen laut schreien und sich in den Vordergrund drängeln. Wer sanftmütig ist, bleibt bei der Wahrheit und spielt nicht mit dem Feuer.

Barmherzigkeit und Sanftmut gehören zusammen. Wer beides kultiviert und sich zu eigen macht, überlässt sich der Weisheit und Stärke G:ttes. Der widersteht den falschen Propheten. Der Sanftmütige umarmt sein Leben freundlich. Die Sanftmütige baut mit an einer friedlichen und gerechten Welt.

Bild von Bronislaw Drozka auf pixabay.de